Michael Leser
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Die Stiftung St. Franziskus in Heiligenbronn bietet Menschen mit Behinderungen eine Heimat. Wenn in den Wohngruppen ein Mitbewohner oder Mitarbeiter stirbt, finden die anderen Bewohner häufig keinen Ausdruck für ihre Trauer. Die Mutter-Teresa-Stiftung förderte die Einrichtung eines kleinen Parks auf dem Gelände der Einrichtung. Er soll zukünftig als Gedenkort dienen und einen angemessenen Platz für Trauer bieten.
Einweihung Gedenkort Heiligenbronn Spendenübergabe
Anfang November 2016 konnte auf dem Gelände der stiftung st. franziskus heiligenbronn in einem kleinen Park ein Trauer- und Erinnerungsort für sinnesbehinderte und mehrfachbehinderte Bewohner eingeweiht werden: Ein Ort inmitten der Natur – und zugleich in der Nähe der Wohnbereiche und Werkstätten. Ein Trauerort mitten im Alltag, der niederschwellig und barrierefrei erreichbar ist (auf dem Weg von der Arbeit zur Wohngruppe, in der Mittagspause, an Wochenenden) und zu dem Bewohner und Mitarbeiter jederzeit Zugang haben.
Der Ort ist offen angelegt, so dass Bewohner, Mitarbeitende und Wohngruppen ihn individuell gestalten können und etwas von ihrer Trauer in diesen Ort "hineinlegen" können. Die Natur beruhigt, entspannt, tut gut. Und sie unterstützt trauernde Menschen in ihrer Trauer, indem sie ihnen Stimmungen anbietet. Gerade die Jahreszeiten können für trauernde behinderte Menschen eine Hilfe sein. Sie ermöglichen ein konkretes Erleben von Werden und Vergehen.
Der Trauerort ist so gestaltet, dass er jedermann zum Verweilen einlädt. Angenommen wurde dieser Ort bereits bevor allen bewusst war, um welche Art von Ort es sich handelt. Nachdem die Funktion dieses Ortes kommuniziert war, waren die Rückmeldungen darauf seitens der Wohngruppen und der Mitarbeiter sehr positiv. In der kalten Jahreszeit ist der Ort erwartungsgemäß weniger frequentiert. Doch nutzte die Gehörlosenseelsorgerin den Ort im November im Rahmen eines Trauercafes zu einem Besuch und hielt dort mit den Bewohnern eine kleine Gedenkfeier für einen gehörlosen Bewohner, der 2016 verstarb und als erster Bewohner Ende Oktober seinen Platz auf dem Gedenkstein gefunden hat.
Inzwischen haben sich weitere Wohngruppen gemeldet und darum gebeten, dass die verstorbenen Bewohner von 2015 auch noch mit auf den Stein aufgenommen werden. Es handelt sich dabei um Bewohner, die fast ihr ganzes Leben in Heiligenbronn verbracht haben – und zum Gesicht und zur Geschichte dieses Ortes gehören. Für diese vier Bewohner wurde nachträglich ein Täfelchen in Auftrag gegeben. Die Anbringung dieser Tafeln wird ein weiterer Anlass sein, den Ort als Trauerort zu nutzen und ins Bewusstsein zu heben.
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„Mitleben – Mitbeten – Mitarbeiten“
Ein Trauerort, der allen offen steht